VON Anna Groos ZU Newsletter | 22.06.2022

überarbeit #22

Stadt, Land, alles dazwischen

Schon lange im Postfach, ab heute auch im Blog!

Hallo in die Dörfer, Städte, Metropolen!

Wo wir bisher versuchten, einen dezenten roten Faden durch das Potpourri der quäntchen-Themen zu weben, macht es sich heute ein dickes, fettes Fokusthema gemütlich. Denn ein Thema beschäftigt viele von uns seit längerer Zeit ganz besonders: Wie gestalten wir Orte, an denen wir gut und gerne leben können? Mit wem? Womit? Und was bedeutet eigentlich „gut”? 

In den nächsten Zeilen schauen wir uns an, was Donuts mit Innenstädten zu tun haben. Wir besuchen Lena auf einem Schloss in Tengen. Wir spazieren mit den Architects4Future durch die Innenstadt. Wir erfahren, wie Bürger*innen die Energiewende in einer kleinen Gemeinde meistern wollen. Und wir finden heraus, aus welchem Grund dieser Newsletter eigentlich wirklich monothematisch ist (Tipp: Die Autorin entschied das nicht ganz uneigennützig). 

Also, gehen wir es an. Wenn es gefällt, bleiben wir monothematisch. Wenn nicht, ist es beim nächsten Mal wieder anders – die Leser*innen dieses kleinen, feinen Newsletters sind es mittlerweile ja gewohnt. 

Aber jetzt erst einmal: rein ins Thema!

Es grüßen aus Dorf, Stadt und Metropole

Anna und die quäntchen

PS: Wir freuen uns über Feedback, Ideen und Anregungen. Du erreichst garantiert keinen Roboter, versprochen.

Das, was viele „New Work” nennen, ist bei uns new since 2010. Seit Gründung probieren wir bei quäntchen + glück gemeinsam aus, wie wir miteinander arbeiten möchten.

Falls ihr new beim Newworkletter seid – die älteren Ausgaben gibt es hier zum Nachlesen.

Mitten in die Stadtmitte: Homberg (Efze) und der Donut-Effekt

Dieser Donut hat nichts mit Fett, Zuckerguss und bunten Streuseln zu tun. Beim Donut von Homberg (Efze) interessierte Julia und Tobi vor ein paar Wochen vor allem das Donut-Loch. 

Aber von vorne. 

Der Donut-Effekt beschreibt die Entwicklung von Innenstädten und Ortsteilmitten, die – wie das Loch eines Donuts – vielerorts immer weiter ausgehöhlt werden. Der fette, leckere, streuselige Teil der (Klein-)Stadt verlagert sich immer stärker an die Ränder, in Wohngebiete und Einkaufszentren am Stadtrand. Das bedeutet: Die Innenstädte suchen einen neuen Zweck, abseits vom Handelszentrum. Julia und Tobi gingen gemeinsam mit Politik, Verwaltung und engagierten Homberger*innen in einem gemeinsamen Workshop auf die Suche nach der zukünftigen Rolle der Innenstadt. Die Teilnehmer*innen steckten ihre Nasen in verschiedene Zukünfte und entwickelten gemeinsam die plausibelste, wahrscheinlichste und wünschenswerteste Variante ihres „Marktcampus” – einer Innenstadt, die die Bedürfnisse der Homberger*innen erfüllen und neue Menschen nach Homberg locken wird. 

 

Wer sich Homberg und den zukünftigen Marktcampus mal aus der Nähe ansehen will, kann das in einer einmonatigen Workation tun. Die Stadt lädt Externe ein, für vier Wochen ein Teil Hombergs zu werden. Mehr Infos gibt’s unter anderem auf Instagram: https://www.instagram.com/p/Cd6YMsTjT3X/ 

 

Von der Stadt aufs Land: Lena beim Summer of Pioneers

Andere ziehen Mitte 20 in die Großstadt. Lena zieht aufs Land. Und das ganz freiwillig! Müde vom Straßenlärm vor dem Fenster ihres WG Zimmers nahe Darmstadt will sie herausfinden, wie es ist, nahe der Natur und den Bergen zu wohnen und zu arbeiten.

Angefixt durch Annas und Tobis Zeit als Pionier*innen in Nordhessen im letzten Sommer, bewirbt sie sich kurzer Hand für den Summer of Pioneers in Tengen – in der Nähe vom Bodensee und den Schweizer Alpen. Ha, was ein Voll-Treffer!

Seit Anfang Mai ist Lena nun als Pionierin auf dem Land am südlichsten Zipfel Deutschland und wohnt und arbeitet auf Schloss Blumenfeld. Ja, richtig gehört: auf einem Schloss! Das ehemalige Altenheim wird seit dem Summer of Pioneers im letzten Jahr zum Begegnungs- und Zukunftsort in der Region. Die zwölf Pionier*innen wohnen in modernisierten Zimmern mit Bad und arbeiten tagsüber im gemeinsam Co-Working-Space im älteren Teil des Schloss in ihren normalen Jobs. Remote Work macht’s möglich. Abends und am Wochenende engagieren sie sich ehrenamtlich im und am Schloss. So betreiben sie gemeinsam nebenbei das Schlosscafé, organisieren Veranstaltungen im Schlosshof, betreuen Workation-Gäste und unterstützen im frisch gegründeten Bürgerverein des Schlosses. Immer mit der warmherzigen Unterstützung der Bürger*innen aus dem Ort!

Für Lena ist nach einem Monat klar: Sie bleibt hängen in Tengen – zumindest bis zum Ende des Summer of Pioneers Ende Oktober. Denn: Das Leben in einer Gemeinschaft und das gemeinsame Engagieren für einen so historischen Zukunftsort reizt sie gerade hundert Mal mehr als jede Großstadt. 

Wer auch mal auf einem Schloss wohnen und arbeiten oder Lena live beim Kuchenverkaufen erleben will, der kann sich hier über ein Workation-Zimmer in der Nähe vom Bodensee informieren und ganz nebenbei reinschnuppern in einen Zukunftsort: https://schloss-blumenfeld.de/coliving-workation-schloss-blumenfeld/ 

Lena’s neuer Lebensraum – vielleicht bald dein nächstes Workation Ziel?

Stadtspaziergang: Unterwegs mit Architects4Future

Was haben wir quäntchen mit Architektur am Hut? Gute Frage. Die Antwort ist: Architektur hat was mit uns am Hut. Denn schauen wir uns die Branchen mit dem größten Ressourcenverbrauch und den höchsten CO2-Emissionen an, ist die Baubranche trauriger Spitzenreiter. Klimaschutz braucht eine echte Bauwende, ohne geht es nicht.

An einem sonnigen Donnerstagnachmittag Ende Mai gingen Anna und Tobi mit der Darmstädter Ortsgruppe der Architects4Future und über fünfzig Interessierten vor allem der Frage nach, wie Neubau vermieden werden kann. Wie können wir Leerstand gemeinwohlorientiert nutzen? Welche Grundlagen braucht es auf städtischer Seite? Wie bekommen auch kleine Akteur*innen einen Platz am Tisch? 

Auf einem interaktiven Spaziergang durch die Darmstädter Innenstadt ließen sie Expert*innen für Zwischennutzung und Vertreter*innen der Stadt zu Wort kommen, besuchten eine Pop-up-Galerie in einem ehemaligen Schuhgeschäft und entwickelten in einem Walking Workshop Ideen für das leerstehende Bürgeramt im Stadtzentrum. 

Eindrücke des Tages findest du auf dem Instagram-Kanal der Ortsgruppe (und wenn du schon mal da bist, kannst du direkt ein Follow hinterlassen): https://www.instagram.com/p/CdxLjadg0dS/ 

 

Patenstadt: Nachhaltige Städte und Kommunen

Kommen wir nun zum eigentlichen Grund des Monothemas dieses Newsletters: eine Patenschaft. Das Patenkind ist fünf Jahre alt, von globaler Bedeutung und hat noch ein paar seiner Geschwister zu uns gebracht. 

Gemeinsam mit drei Kolleg*innen hat die Autorin dieses Newsletters die Patenschaft für eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN übernommen: #11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden”. Und im Zuge dieser Patenschaft alles zusammengesucht, was zum SDG passen könnte und es in diesem Newsletter verarbeitet.

Aber was heißt „SDG-Patenschaft” genau?

📍Wir arbeiten uns in das Thema ein, schlauen unsere Kolleg*innen auf

📍Wir besuchen Veranstaltungen und Events zum Thema

📍Wir suchen nach Kooperationspartner*innen

📍Wir entwickeln Projekte und finden heraus, wie wir wirksam sein könnten

Was kann SDG 11 inhaltlich für uns bedeuten? Wo ist unser Wirkungsraum?

🏡 Wir engagieren uns für partizipatorische, integrierte und nachhaltige Stadtentwicklung

🏡 Wir helfen dabei, die von den Städten ausgehende Umweltbelastung pro Kopf zu senken

🏡 Wir arbeiten mit Städten und Gemeinden an Lösungen für Klimaresilienz

🏡 Wir unterstützen und fördern positive wirtschaftliche, soziale und ökologische Verbindungen zwischen städtischen, stadtnahen und ländlichen Gebieten

🏡 Wir engagieren uns für zugängliche und nachhaltige Verkehrssysteme für alle

Jeder einzelne dieser Punkte bedeutet Veränderung. An jedem einzelnen Punkt haben wir in vergangenen oder aktuellen Projekten Veränderung begleitet. Die Frage, die wir uns jetzt stellen: Wo können wir am wirksamsten sein? Und wie können wir unser Netzwerk erweitern und Kooperationen eingehen, die uns noch wirksamer machen? Über Impulse, Kontakte und (virtuelle) Kaffee-Dates freuen wir uns.

Energie für die Kommune: Energiewerkstatt Roßdorf

Energiewende? Ja, bitte! Aber wie sie umgesetzt wird, ist keine kleine Frage für Kommunen. In der Gemeinde Roßdorf, die mit ihren 12.000 Einwohner*innen in der Nähe von Darmstadt liegt, gibt es viele Menschen, die sich für die Energiewende vor Ort stark machen. Damit daraus gemeinsame Stärke wird, begleiten wir die „Energiewerkstatt“: Alle drei Monate treffen die Engagierten sich für zwei bis drei Stunden zum Remote-Austausch. Zwischen den Terminen finden Treffen in Kleingruppen statt, um einzelne Projekte voranzutreiben. Wir begleiten die Akteur*innen auf dem Weg zu gemeinsamen Ergebnissen moderativ und sorgen für Struktur und ein sicheres Gesprächsklima. 

Solltest du rein zufällig aus Roßdorf kommen und dabei sein wollen, kannst du dich bei Roßdorfs neuem Klimaschutz-Manager melden: klimaschutz@rossdorf.de. Falls du findest, deine Kommune sollte sich auch mit mehr Methode der Energiewende widmen, antworte uns einfach auf diesen Newsletter.

Stadt gestalten: Wir sehen uns beim Tomorrathon

Die Zukunft mitgestalten? Das geht beim Tomorrathon, dem Ideenfestival für ein nachhaltiges und lebenswertes Morgen urbaner Räume. Und weil auch wir uns für ein lebenswertes Morgen einsetzen, müssen wir so ein inspirierendes Event einfach mit euch teilen.
Die Zukunft des eigenen Wohnorts gemeinsam mit anderen neu denken und gestalten, das ist Ziel des Tomorrathons. Zukunfts-Ideen und kleine Challenges für seine eigene Stadt entwickeln. Und das in nur 36 Stunden. Das Aufregende dabei: Die besten Ideen gewinnen ein Weitermachen-Paket mit einem kleinen Startkapital zum direkt Anpacken!

Der nächste zukunftsreiche Hackathon findet vom 24. bis 26 Juni in Gießen statt und lädt Bürger und Bürgerinnen ein, Ideen für das Morgen von Gießen zu entwickeln.
Tickets gibt’s übrigens noch. Also nichts wie geschwind noch anmelden über: https://www.eventbrite.de/e/tomorrathon-2022-in-gieen-ideenfestival-fur-das-morgen-von-gieen-tickets-164628286637

Von uns quäntchen werden Julia und Sophie dabei sein. Du auch?

Noch Fragen? Die quäntchen quatschen gern!

Und sonst so?

Wir sehen also: An Ideen und Initiativen, die Städte nachhaltiger und lebenswerter zu machen, scheitert die Zukunft schon mal nicht. Um motivierten Menschen den richtigen Rahmen und die nötigen Fähigkeiten zu geben, um besser miteinander zu arbeiten – darum geht’s in unseren nächsten, knackigen vier Empfehlungen:

 

Im Sommer schon auf den Winter vorbereiten? Das geht mit unserem Facilitation Training für bessere remote Meetings und Workshops. Egal ob die Pandemie im Winter noch mal in die Verlängerung geht oder mehr Teammitglieder aus dem kuscheligen Homeoffice arbeiten wollen: Richtig gute Meetings und Workshops brauchen Methode und eine Moderation. Beides geben wir euch in unserem Facilitation Training mit und bieten euch einen sicheren Raum zum Weiterbilden und Ausprobieren. Am 8. Juli startet unser Sommerkurs. Wir haben nur noch wenige freie Plätze: https://qundg.de/einzel-training-fuer-bessere-remote-meetings/

Du willst wissen, was du im Facilitation Training lernen kannst? Dann komm in unsere Schnupperstunde am 21. Juni von 13 bis 14 Uhr. Vor dem Start des nächsten Kurses geben wir dir Einblicke in den Ablauf, die Inhalte und ins Gefühl. Hier geht’s zur kostenlosen Anmeldung: https://www.eventbrite.de/e/facilitation-ausbildung-unsere-online-schnupperstunde-tickets-363559104067?aff=erelexpmlt)

Janek Panneitz ist mit seinem „3D-Projektwelten“-Tool in unserer queststadt zu Besuch am Freitag, den 24. Juni um 14 Uhr und hat noch Plätze frei. Er schreibt darüber: „Im Workshop erlebt ihr eine Methode, welche durch eine Mischung aus Mindmapping und Aufstellung die Inhalte schnell und intuitiv zugänglich macht […] Die 3D-Welten eignen sich besonders gut, um ein gemeinsames Verständnis im Team herzustellen.” Den Freitagabend lassen wir ab 17 Uhr im direkt daneben liegenden Weststadt Café bei leckeren Getränken, gemütlichem Plausch und Bahnromantik pur ausklingen: http://weststadtcafe.de/
Wer sich methodisch aufschlauen möchte, meldet sich hier an: https://www.eventbrite.de/e/3d-welten-in-der-queststadt-tickets-366602928227 

Nach einem halben Jahr Pause ist es endlich zurück: unser Mittagsformat „Erst Lunch, dann Learn“! Wir starten am 29. Juni in die nächste Runde und tauchen ein in das Thema #11 Netzwerken und Arbeiten in virtuellen Welten. Nach einem Wiedersehen in Zoom ziehen wir – passend zur Sommerurlaubszeit – weiter an den Strand (in Mibo). Wer mit uns am Strand Beachvolleyball spielen will oder sich rund um Tools und Einsatzzwecke von virtuellen Welten austauschen möchte, meldet sich hier kostenlos an: https://www.eventbrite.de/e/erst-lunch-dann-learn-11-netzwerken-und-arbeiten-in-virtuellen-welten-registrierung-353830836557 Wir freuen uns auf die Beach-Party mit euch!

Über Arbeit können wir uns beschweren – oder sie besser machen. Und das nennen wir: überarbeit. 

 

Hilfst du uns bei dieser Mission? Dann leite diesen Newsletter doch einfach weiter!

Außerdem freuen wir uns wie ein veganes Schnitzel über Leser*innen-Briefe oder Antworten. Was hat dir gefallen, was interessiert dich, was hat gelangweilt? 

 

Auf bald!

deine quäntchen

Anna Groos

Über den Autor

Anna Groos

Was Anna ausmacht, ist ihr Gespür für Menschen.

Das merken unsere Kund*innen, wenn Anna in Zielgruppen-Interviews – Empathie voraus – nach dem Problem forscht, aus dem sich rentable Produkte entwickeln lassen. Wenn sie bei der Suche nach neuen Geschäftsmodellen vehement aus Sicht der Zielgruppe argumentiert (und damit schon so manchen Startup-Traum hat platzen lassen). Wenn sie gemeinsam mit Teams herausfindet, wie sie wirklich wirklich arbeiten wollen. Wenn sie in Workshops eine angenehme Atmosphäre schafft, die sich fast schon nicht mehr wie Arbeit anfühlt. Oder wenn sie genau die richtigen Menschen findet, um große Ideen Realität werden zu lassen.

Das merken wir quäntchen, wenn Annas Antennen winzigste Unstimmigkeiten im Team in nullkommanix erspüren. Wenn sie uns ansteckt mit ihrer Begeisterung für ihre Herzthemen: Klimaschutz, Feminismus und schöne Sprache. Wenn sie Teamabende organisiert, weil sie findet, das sei jetzt aber mal wirklich wieder an der Zeit. Wenn sie sich Event-Formate ausdenkt, die Menschen wirklich zusammenbringen.

Wir könnten sagen, Anna ist eine super Produktentwicklerin, Event-Erfinderin, Texterin und Netzwerkerin. Wir sagen aber einfach: Anna mag Menschen.

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