Barcamp Rhein-Main
Unsere Sessions
„Mit Futures Thinking aus der Krise“, „Sessions interaktiver gestalten: Moderationskniffe und Methodentipps“ und „quäntchensprung 2.0 – Weiterbildung like a quäntchen“. Das waren unsere Themen beim Vor-Ort-Barcamp Rhein-Main am 24. und 25. September 2022 im Gutenberg Digitalhub in Mainz.
Beim Barcamp Rhein-Main 2022 waren dieses Jahr Sophie, Anna, Tobi und Jacob zu Gast und hatten ihre Lieblingsthemen als Sessions mit dabei.
Sophie hat mit den Teilnehmer*innen ihrer Session einen quäntchensprung gemacht. Denn Weiterbildung findet bei uns in Sparrings statt. Das heißt: Lernziel festlegen, mit Kolleg*innen auf innovative Lernansätze kommen und dann loslegen.
Davon hat Sophie erzählt und die Methode im Schnelldurchlauf mit den Anwesenden durchgeführt.
Dich interessiert unser Weiterbildungsformat. Schau Dir die Quartettkarte dazu an oder schreib Sophie eine Nachricht.
Tobi hat in seiner Session mit den Teilnehmenden in Zukünfte geblickt. In unseren Workshops und Prozessen erleben wir: Gerade Zeiten multipler Krisen hat Futures Thinking, die strukturierte Arbeit mit Zukünften und Utopien, einen immensen Nutzen für Teams, Orte und Organisationen. In seinem Impuls zeigte er, wie Menschen mit Krisen umgehen, warum uns Resilienz nicht aus der Krise hilft und welche Modelle und Methoden des Futures Thinking Organisationen und ihren Mitgliedern auf dem Weg aus der Krise helfen können.
Dich interessiert das Thema, dann schau dir die Präsentation oder werfe einen Blick auf die ELDL-Aufzeichnung oder kontaktiere Tobi.
Anna hat in ihrer Session am Sonntag unsere Lieblings-Workshop-Spiele vorgestellt. Übungen, die jeden Workshop oder jede Session energetisieren und zum Lachen und Bewegen einladen. Eine Sammlung von Übungen, die wir gerne einetzen, findet ihr auf „Wilde Workshop Spiele“. Jacob hat für ein anderes Event in einem Video seine Lieblings-Vor-Ort-Energizer vorgestellt.
In Jacobs Session ging es um sein Lieblingsthema: Moderation und Facilitation. Und das ein wenig meta, aber auch praktisch. Denn er hatte etliche Kniffe und Tipps mitgebracht, wie man Barcamp-Sessions interaktiver gestalten kann. Diese Methoden hat er direkt mit den Menschen in der Session ausprobiert und reflektiert. Die Tipps findest du weiter unten.
Das Gute: was Sessions besser macht, macht auch Meetings, Workshops oder andere Formate besser. Wer mehr über Facilitation erfahren möchte, schaut sich entweder unser Remote-Know-How Seite an, wirft einen Blick auf unser Remote Facilitation Training oder schaut Jacobs Facilitation Rundschau. Oder schreibt ihn an.
Wenn Du sonst noch Fragen, Ideen oder Wünsche hast oder mit uns arbeiten möchtest, schreib uns gerne an. Wir empfehlen auch einen Blick auf unser frisches „Über-Uns“-Whiteboard.
Ansonsten empfehlen wir noch die Tweets zum Hashtag #bcrm22, falls Du gerne nachlesen möchtest, was in den anderen Sessions geschah.
Guude, wir waren da:
Jacobs Tipps für interaktivere Sessions
Diese Kniffe und Methoden brauchen kaum Vorbereitung oder Materialien und können von dir direkt in einer Session (oder auch in Meetings, Workshops oder anderen Formaten) eingesetzt werden.
Moderationskniff: Hände-Hoch-Moderation für Timings
Die meisten Methoden haben ein Timeboxing, also bestimmte Zeitabschnitte. Diese müssen den Anwesenden signalisiert werden. Meisten haben Moderator*innen ein Glöckchen oder einen Timer, der piepst dabei. Eine Alternative ist die Hände-Hoch-Moderation. Du erklärst der Gruppe, dass wenn du eine Hand nach oben streckst, die Übung und das Reden zu beenden seien. Außerdem sollen sie selbst die Hand hochstrecken, damit alle Anderen das Signal besser wahrnehmen können.
Warm-Up: Raumskala – Teilnehmende aufstellen lassen
Für den Start einer Session könntest du Teilnehmenden im Raum aufstellen lassen.
Dabei kannst du eine unsichtbare Skala (links im Raum ist „wenig“, rechts ist „viel“) ziehen und verschiedene Fragen stellen, z.B. wie viel Erfahrung habt ihr mit Barcamps? Wie gut kennt ihr euch mit xyz aus?
Links sortieren sich dann alle ein, die wenig Erfahrung haben, in der Mitte so mittel und rechts, die Personen, die viel Erfahrung haben. Mit mehreren Fragen kannst nicht nur du die Anwesenden kennenlernen und einschätzen, sondern sie sich auch untereinander.
Warm-Up: 1-3 Runden Impomptu Networking zum Kennenlernen
Diese Methode ist ein Klassiker aus dem Methodenbaukasten Liberating Structures. Bitte die Teilnehmenden, sich in Tandems zusammenzufinden. Sie werden pro Runde 4 Minuten Zeit haben, sich auszutauschen. (Jede Person 2 Minuten). Und dann kannst du sie entweder über eine Frage sich dreimal austauschen lassen, z.B. „Warum bist du heute hier in dieser Session?“oder jede Runde eine neue Frage stellen, die in dein Session-Thema einführen könnte, z.B. „Welche Erfahrung hast du mit xyz gemacht?“.
Austausch: 1-2-4-All zum Fragen, Themen oder Ideen sammeln
Eine der mächtigsten Methoden aus den Liberating Structures. Ihr könnt diese Methode für Fragen, Ideen, Themen oder Vorschläge einsetzen. So funktioniert es:
Erklärt euer Anliegen: Wir werden gleich gemeinsam Fragen zum Vortrage finden? Oder. Wir entwickeln gleich gemeinsam Ideen für das Problem?
Hilfsmittel: Ihr braucht einen Timer, z.B. auf dem Smartphone. Oder im Browser per Beamer. Tipp: nutzt den Big Timer
1 = 1 Minute und 1 Person: Jede Person hat 1 Minute Zeit über das Anliegen in Ruhe nachzudenken.
2 = 2 Minuten und 2 Personen: Bildet Tandems. Ihr habt 2 Minuten Zeit euch über das Anliegen auszutauschen. Achtet darauf, dass jede Person im Tandem zu Wort kommt.
4 = 4 Minuten und 4 Personen: Zwei Tandems finden sich jetzt zusammen und tauschen sich aus. Und kommen mit den wichtigsten 1-2 Fragen / 1-3 Ideen oder Vorschlägen oder Themen zurück. Bestimmt eine Person aus eurer Gruppe, die dann die Sachen vorstellt.
All = 5 bis 10 Minuten: Jetzt werden die Gruppen nacheinander abgefragt kurz und kompakt ihre gefunden Fragen, Ideen, Themen oder Vorschläge vorzustellen.
Präsentationen aufpeppen – bessere Fragerunden durch Austausch
Präsentationen sind ein Klassiker auf Barcamps. Die anschließende Fragerunde nach der Präsentation ebenso. Aber manchmal fehlt da der Schwung, wenn es heißt „Gibt es noch Fragen?“. Um mehr oder bessere Fragen zu eurem Vortrag zu bekommen, könnt ihr nach der Präsentation oder einem Abschnitt, die Teilnehmenden bitten 1 Minute kurz über Fragen nachzudenken.
Dann schnappt man sich die Person nebendran und bildet ein Tandem. Und die Tandems haben Zeit 2-4 Minuten gemeinsam sich über ihre Fragen auszutauschen und mit einer Frage zurückzukommen. Die Tandems werden dann abgefragt und stellen ihre Frage.
Wer noch mehr Austausch erzeugen möchte, macht die Fragerunde als 1-2-4-All. Aber da die Zeit gut im Blick behalten.
Noch ein Tipp: Fragerunden können auch nach einem Abschnitt einer Präsentation eingebaut werden.
Besser diskutieren – mit der Fishbowl
Das Schöne an Barcamps. Sessions können auch eine Diskussion sein, ohne große Vorbereitung. Jemand bringt eine Frage mit und alle, die Lust haben, gehen in die Session, um zu diskutieren.
Aber Diskussionen brauche eine gute Moderation. Eine Methode, die sich fast selbst moderiert, ist die Fishbowl.
Was braucht es dafür?
- Stühle, die im Raum neu angeordnet werden
- Einen Innenkreis mit vier Stühlen
- Einen Außenkreis mit x-beliebigen Stühlen drumherum
- Eine Fragestellung, die offen genug für eine Diskussion ist
Die wichtigsten Regeln der Fishbowl
- Nur der Innenkreis darf reden, Außenkreis hört zu
- Zu Beginn bleibt im Innenkreis ein Stuhl frei, drei sind besetzt
- Der Innenkreis beginnt zu diskutieren (Lasst die Menschen ausreden)
- Wer etwas sagen möchte, geht in den Innenkreis und ist als Nächstes dran
- Wenn Menschen zu lange im Innenkreis sitzen bleiben, können sich auch mit einem Klapp auf die Schulter rausgebeten werden.
Erfahrungen austauschen – im Conversation Café
Eine schöne Methode, um in den Austausch im kleineren Kreis (5 – 9 Menschen) zu gehen, ist das Conversation Café. Ein strukturierter Ablauf, in dem alle zu Wort kommen.
Was braucht es dafür:
- Einen Stuhlkeis
- Ein Person, die die Zeit im Blick behält (Timer im Smartphone)
Wie läuft es ab?
- 1. Runde: Jede Person hat 1 min., um Gedanken zu äußern
- 2. Runde: Jede Person hat 30 Sek oder 1 min., um in der 2. Runde etwas zu ergänzen (Nicht bewerten)
- 3. Runde: Offener Austausch von 20 bis 25 Minuten, achtet aufeinander, lasst euch aussprechen
- 4. Runde: Jede Person hat 1 min. um abschließenden Gedanken zu äußern, z.B. „Was nehme ich mit aus der Diskussion?“
Reflexion / Abschluss – in Dreiergruppen austauschen
Ihr könnt eine Session mit einer kleinen Reflexion von 6 Minuten beenden. Überlegt euch eine oder zwei Fragen, z.B. „Was nehme ich aus der Session mit?“ oder „Was aus der Session möchte ich demnächst ausprobieren?“. Lasst Dreiergruppen bilden und jede Person hat 2 Minuten Zeit die Frage(n) zu beantworten.
Material zu Sophies und Tobis Sessions
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