1 Das Problem
Alle im Homeoffice
In Corona-Zeiten ist gerade das nicht erlaubt, was nun so dringend nötig wäre: persönliches Miteinander.
2 Die Lösung
Remote-Kultur
Mit unserem Sparrings-System in drei Schritten in die Veränderung kommen.

Über den sterbenden Journalismus lachen viele. Wir wollen ihn lieber retten.
Die Wahllokale hatten seit drei Minuten geschlossen, nun folgte Interviewtermin auf Interviewtermin. Halb Stichwörter vom vorherigen Gespräch in die Notizen-App tippend, halb Formulierungen für den nächsten Post der Liveberichterstattung überlegend, beeilte sich Kersten durch die Nacht.
Das war im Jahr 2013 und eine besondere Nacht für Bayern.
Zum einen, weil das ganze Land einen neuen Bezirkstag wählte (eine Spezialität des Freistaats). Zum anderen, weil die Oberpfalz Medien zuließen, dass unser Kollege Kersten als Online-Journalist für die Redaktion mitarbeitete (eine Spezialität der quäntchen).
Es folgten dieser großen Offenheit viele weitere, die irgendwann zu dem produktivsten führten, was eine Kundenbeziehung werden kann: eine, die sich nach Team anfühlt.
Selbst in der Redaktion stehen und mitarbeiten, ist ein eindrückliches Analysewerkzeug. Und weil gerade Landtagswahlen waren, zogen wir mit den Redakteur*innen nach draußen – inklusive Liveberichterstattung.
Nur wer Digitalisierung nicht als das Problem einer Abteilung sieht, kann die Transformation sinnvoll angehen. Die Führung der Oberpfalz Medien in Verlag und Chefredaktion ist der Garant für diese abteilungsübergreifende Denke.
In Jahren der Zusammenarbeit war nicht jedes Konzept der Knaller. Doch das gemeinsame Mindset führt zu gemeinsamem Dranbleiben – statt gegenseitiger Vorwürfe.
Die Oberpfalz Medien mit ihren drei traditionsreichen und respektierten Tageszeitungstiteln Der neue Tag, Amberger Zeitung und Sulzbach-Rosenberger Zeitung hatten einen Wunsch. Wir sollten die Online-Redaktion besser machen. Allein: Es gab gar keine Online-Redaktion. Ein Redakteur, der das altgediente Online-Redaktionssystem in- und auswendig kannte, war auch für alles andere zuständig, an dem irgendwie das Label „Internet“ hing.
Während unser Netzwerkpartner und Mitanbordholer Martin Blume den Verlag in Prozess und Schwerer Technik beriet, sortierten wir die Probleme der Online-Redaktion – und entschieden schon bald mit der Geschäftsführung, dass der angestoßene Wandel sich nicht auf diese Abteilung beschränken konnte.
An Tageszeitungsverlagen, vor allem in Deutschland, lässt sich die Auswirkung der Digitalisierung wohl am besten beobachten. Niemand in der Branche, der leugnen würde, dass das bisherige Prinzip Zeitung ausstirbt. Viele, die aus diesem Grund die gedruckte Zeitung reanimieren möchten. Und einige, die aus dem selben Grund lieber nach dem Journalismus der Zukunft Ausschau halten. Wir gehören zu zweiteren.
Roadtrip
Wie arbeiten andere Redaktionen in Deutschland? Welche Redaktionssysteme bieten deutsche Softwarehersteller an? Wir packten Vertreter*innen der Oberpfalz Medien in einen Bus und nach 2381 Kilometern hatten wir ein besseres Gefühl dafür.
Barcamps
Zerlegt die Zeitung! Um die Redaktion mit dem ungefilterten Wesen der Digitalkultur vertraut zu machen, nahmen wir sie mit auf verschiedene Barcamps – inklusive Chefredaktion. Der Kontakt mit Early Adoptern brachte engagierte Debatten. Den Engagiertesten engagierten wir daraufhin.
Medienneutrales Publizieren
Auf Zeile schreiben, Seiten umbrechen, bis Druckschluss fertig werden – Redaktionen sind vielerorts durch Print-Prozesse geprägt. Wir treten ein für das Publizieren entlang des Themas statt entlang des Mediums. Für die Oberpfalz Medien bedeutete das das große Ziel: Online und Print müssen eins werden.
Community-Strategie
User Generated Content verbrannte als Idee schon 2009 mit Holtzbrincks Zoomer. Journalismus im stillen Redaktionskämmerlein muss scheitern. Die Gratwanderung? Unsere Community-Strategie, die Redakteur*innen und Bürger*innen auf Augenhöhe zusammenbringen soll.
Beteiligungsformate
Podiumsdiskussion mit dem ganzen Verlag, internes Blog – ja, auch das. Aber schonmal mit dem Kreisbrandmeister von Neustadt an der Waldnaab über Social Media gesprochen? Sehr zu empfehlen.
Recruiting
Tief in den Themen und oft vor Ort? Gerne. Auf Dauer müssen unsere Kunden aber ohne uns zurecht kommen, sonst haben wir unsere Arbeit verfehlt. Deshalb begleiteten wir digital-relevante Stellenausschreibungen und Vorstellungsgespräche.
Wie die Oberpfalz Medien haben auch wir keine Blaupause der Digitalisierung eines Verlages. Was wir haben, sind die Werkzeuge, Methoden, Denkweisen und Haltungen, um der Digitalisierung die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Und was wir mit Sicherheit wissen: Teamgefühl und Vertrauen sind dabei wichtiger als bunte Tischkicker und Kaffeevollautomaten.
In Corona-Zeiten ist gerade das nicht erlaubt, was nun so dringend nötig wäre: persönliches Miteinander.
Mit unserem Sparrings-System in drei Schritten in die Veränderung kommen.
Wie bekommt man die völlig neue Stabstelle „Innovation und Projektmanagement“ des lokalen ÖPNV-Anbieters auf Betriebstemperatur?
Mit einem vierwöchigen Onboarding mit Roadtrip, Sprint und Verlängerung.
Unsere Kundin hatte eine großartige Idee für ein Start-up. Die dahinter liegenden Annahmen hatte sie bisher aber nicht überprüft.
In Telefoninterviews mit der Zielgruppe und im Sparring mit Expert*innen prüften wir, ob das Start-up ein Problem löst. Am Ende scheiterte die Produktidee – ein voller Erfolg für alle Beteiligten!
Der Deutschen Fernsehlotterie geht es blendend. Noch. Denn die junge Zielgruppe kann nichts mit TV und Losen auf Überweisungsträgern anfangen.
Nicht nur mit klassischen Losen lässt sich das solidarische Miteinander stärken. Die Fernsehlotterie erfindet sich neu. Innovation mit System.
Das klassische Mitarbeitergespräch ist gut und richtig. Doch wer weniger Hierarchie wagen will, braucht neue Feedbackformate.
Im Speedback spricht jeder* mit jedem*. Von allen gelobt und gerügt zu werden, zeigt Wirkung und ist ein Innovationstreiber.
Verrückt aber wahr: In Riedstadt wurden 15 Erzieherinnen gleichzeitig schwanger – und Ersatz war schwer zu finden.
Stellenanzeigen müssen nicht dröge sein. Mit einer bunten Kampagne landeten wir einen Hit auf Facebook und konnten alle Stellen besetzen.
Usability-Tests gelten als aufwändig und teuer. In frühen Jahren testeten wir nicht nur wenig, sondern gar nicht. Nicht gut!
Mit Pizza und Bier lockten wir Leute, die unsere Produkte testen sollten – und gründeten damit eine internationale Bewegung von Hamburg bis Wien.
Zwei Büros, nur Geld für eines – im Frühling 2015 passten nicht mehr alle Schreibtische in unser altes Büro. Doch hergeben wollten wir es nicht.
Aus Herzblut und Altholz machten wir aus dem Büro einen Workshopraum für uns und für die Kreativen der Stadt. Den kann man mieten – nicht nur für Geld.