The Länd of the Future, Junger Kongress zum Thema Klimaschutz
Für und mit dem Netzwerk Junges Engagement durften wir die Veranstaltung planen und moderieren.
Schon lange im Postfach, ab heute auch im Blog!
Bock auf was zum Knabbern?
„Warum heißt euer Newsletter eigentlich überarbeit?”
„Ja, ehm!“, antworteten wir zunehmend verlegen. Denn Name und Konzept des Newsletters waren, wie man so schön sagt, historisch gewachsen – ein Relikt aus Tagen, an denen wir uns New Work viel greller auf die Website schrieben.
Ums kurz zu machen: Wir haben uns weiterentwickelt und der Newsletter wird es auch. Deshalb sagen wir heute: „Tschau Kakao überarbeit, hallo Facilitation Snackletter!”
Snackletter. Ja! Denn er ist salzig, süß und voller schneller Energie!
Salzig: Gute Facilitation bringt fade Meetings und Workshops voran. Im Snackletter geben wir Einblick in unsere Arbeit als Facilitator*innen und erzählen – in mundgerechten Häppchen – von hilfreichen Methoden und gelungenen Workshop-Designs.
Süß: Wir streuen Zucker in komplexe Prozesse und helfen mit gut dosiertem Dopamin, die Freude an der Arbeit nicht zu verlieren. Im Snackletter gibt es Energizer, Spiele und Spaßiges gegen die Müdigkeit nach der Mittagspause.
Schnelle Energie: Was bringt das alles, wenn’s niemand versteht? Wir verpacken Süßes und Salziges in kleine Portionen zum Mitnehmen, Teilen und Snacken für zwischendurch. Mit Anleitungen und Moderationstipps.
1. Kreativ mit Joghurtbechern: Wie wir mit fünf Koffern Recyclingmaterialien die Zukunft bauten
2. Nähe in Großgruppen: Wie wir beim „Bingo”-Spiel Gemeinsamkeiten entdeckten
3. Kleine Monster: Wie wir mit „Tiny Demons” Abschied von einer Abteilung nahmen
4. Brandneue Trainings: Wie aus Arbeit Zusammenarbeit wird, kannst du bei uns lernen
5. Künstliche quäntchen: Wie wir KI in den Workshop einluden
6. Mein Dings, dein Dings: Wie wir in Großgruppen Gespräche möglich machten
7. Gemischte Tüte: knackige Energizer zum Ausprobieren und Nachmachen
8. Gesalzene Links: Podcasts, Interviews und was wir sonst noch teilen wollen
Der erste Snack des ersten Snackletters hat direkt etwas mit kleinen Zwischenmahlzeiten zu tun. Denn nach unserer Session beim „Going Forward”, dem Netzwerktreffen der Innovationsagentur Rheinland Pfalz, werfen wir keine leeren Joghurtbecher mehr weg.
Bei kreativen Prozessen, bei der Suche nach neuen Ideen, beim Großdenken und Übertreiben – da greifen wir gerne nach Materialien, die viel Raum für Interpretation lassen. Die wenig vorgeben und mit denen wir so gut wie nichts verbinden. Weil sie Menschen dazu ermutigen, selbst zu denken. Wie ein Joghurtbecher, eine Schraube, oder ein Stück Aluminium.
Bei „Going Forward” waren „neue Ideen für die Zukunft” gefragt. Und wir hatten vier Koffer voller Recycling-Materialien im Gepäck, mit dem die Teilnehmenden unseres Workshops ein „Ding aus der Zukunft” bauen konnten.
Aus Schraubverschlüssen, Metallteilen, Plastikfolien, Aluminiumformen, Kabelbindern und Joghurtbechern entstanden unter anderem: ein klimapositives Gebäude, eine Arche für Meerestiere, ein feministisches Denkmal, ein Simulationsspiel für gerechte Trinkwasserversorgung, ein Modell einer bisher unentdeckten Pflanzenart.
All das entstand – inspiriert vom Spiel „The Thing From The Future“ von Stuart Candy – auf Basis von vier gezogenen Karten: einer ZUKUNFT, einem ARTEFAKT, einem THEMA und einem SDG (Sustainable Development Goal).
Ums Basteln selbst ging es uns natürlich nicht. Das Ziel unserer Design-Fiction-Übung war es, Innovator*innen aus Rheinland-Pfalz mit Futures Literacy in Verbindung bringen.
Und alles, was wir dafür brauchten, waren 45 Minuten Zeit, ein Set Karten und vier Koffer nichtssagender Materialien.
Das brauchst du zum Nachmachen:
👉 verschiedene Materialien (Hauptsache nichtssagend!)
👉 45 Minuten Zeit
👉 das Karten-Set „The Thing From The Future”, gibts beispielsweise hier
Neben dem Spaß und dem Ansporn, Gemeinsamkeiten zu entdecken, fördert dieser kleine Kniff auch das Gemeinschaftsgefühl. Bei jedem BINGO! wächst der Gedanke: „Schau an, in dieser großen, anonymen Gruppe sind wir doch alle gar nicht so unterschiedlich.”
Das brauchst du zum Nachmachen:
👉 eine Großgruppe
👉 ausgedruckte Steckbriefe
👉 etwa 20 Minuten Zeit
„Das Team, mit dem du morgen arbeitest, wurde heute aufgelöst. Sie haben es gerade erfahren. Machen wir den Workshop trotzdem?”
Diese Frage wurde Tobi am Abend vor einem ganztägigen Workshop gestellt. Alles war vorbereitet und innerhalb von fünf Minuten hinfällig. Kurz durchatmen und umdenken. Team und Tobi waren sich einig: Wir machen den Workshop trotzdem! Denn wann, wenn nicht in solch einer Situation, braucht es Austausch und Miteinander.
Details aus dem Workshop sind selbstverständlich top secret, aber eine Methode, die Tobi im Workshop eingesetzt hat, möchten wir gerne mit euch teilen.
Nach einem so erschütternden Erlebnis („Wie, ich arbeite ab nächstem Monat mit anderen Menschen, an anderen Aufgaben, in anderen Räumen und kann daran nichts ändern?“) brauchte es zunächst ein gemeinsames Verarbeiten, bevor eine Gruppe konstruktiv („Wo ist unser Handlungsbereich und wie wollen wir ihn nutzen?“) werden kann. Veränderungen lösen Sorgen, Ängste und Befürchtungen aus – und Tiny Demons, eine Liberting Structure in Development, macht sie besprechbar.
Wie genau die Liberating Structure „Tiny Demons” funktioniert, kannst du hier nachlesen: https://liberatingstructures.de/tiny-demons/
Kleine Monster – große Wirkung: Wir sind immer wieder begeistert, wie gut die Methode Menschen hilft, offen über Ängste zu sprechen. Zu merken, dass man nicht alleine mit seinen Dämonen ist, kann Kraft geben. Kraft, die es braucht, für die bevorstehende Veränderung!
Das brauchst du zum Nachmachen:
👉 Moderationsanleitung der LS „Tiny Demons”
👉 Stifte und Papier
👉 ein paar (mittel)große Ängste oder Sorgen
👉 Mut zum Ausprobieren
Ein kleiner Werbeblock zwischendurch: Es gibt neue Trainings bei quäntchen + glück!
1. ein brandneues Training für Fortgeschrittene zu typischen Facilitation Fuckups (in dessen Beschreibung wir eventuell ein paar Mal zu viel „Fuck“ geschrieben haben):
Wie und warum entstehen Störungen und wie können wir neu und anders über Störungen denken? Wie kannst du Störungs-resiliente Workshop-Konzepte entwickeln? Welche Methoden gibt es, um Störungen zu antizipieren und mit welchen rhetorischen Kniffen können wir wirksam auf Störungen reagieren?
Klingt gut? Mehr Infos gibt’s hier: https://qundg.de/facilitating-fuck-ups/
2. ein runderneuertes Training zu den Facilitation Basics in Online Settings:
Wir schauen uns an, wie wir einen Check-in gestalten, es gibt tolle Anmoderations-Übungen, ein Breakout-Training und wir zeigen unsere wirksamsten Interaktions-Booster. Wir zeigen Tricks fürs Timeboxing, üben Feedback-Situationen und holen Stimmungsbilder ein – und in einer Formatwerkstatt entwickeln wir gemeinsam dein eigenes Meeting oder deinen Workshop weiter.
Klingt gut? Mehr Infos gibt’s hier: https://qundg.de/macht-meetings-besser-training/
Also schnapp dir dein Fortbildungsbudget und investiere in deine Facilitation Power!
Im Sommer hatten wir im Workshop ein künstliches quäntchen dabei.
„Wie sieht die Haltestelle der Zukunft aus?”
Mit dieser Frage beschäftigt sich ein interdisziplinäres Projektteam der HEAG mobilo GmbH. Im Workshop stellten wir diese Frage nicht nur uns, sondern auch ChatGPT.
Inspiriert von Beispielen, die die Teilnehmenden selbst mitgebracht hatten („An welchen Haltestellen in Deutschland und der Welt wird die Zukunft der Fahrgastinformation heute schon sichtbar?“) und den Ergebnissen einer Fahrgastbefragung („Was erwarten Fahrgäste von Informationen an der Haltestelle?“), wurden Prompts entwickelt:
„Zeichne mir ein Bild vom Bahnhofsvorplatz (Hauptbahnhof Darmstadt): Es ist 2034. Dort fahren viele Busse und Straßenbahnen ab. Diese fahren in die Innenstadt und ins Umland von Darmstadt. Es gibt mehrere Abfahrtspunkte. Wie könnten sich die Fahrgäste in der Zukunft gut orientieren?”
Die Bilder, die die KI von der Haltestelle der Zukunft zeichnete, waren perfekt unperfekt. Statements, zu denen sich die Teilnehmenden positionieren und so ihre eigene Vorstellung einer Haltestelle der Zukunft entwickeln konnten.
Dabei war es hilfreich, dass ChatGPT nicht nur Bilder, sondern auch Bildbeschreibungen generiert. Und mit der Frage, wo auf der Welt es solche Haltestellen schon gäbe, wurden wir auf spannende, real existierende Beispiele aufmerksam, die wir vorher noch nicht auf dem Schirm hatten.
Wann immer wir in Workshops mit Zukünften spielen, geht es uns nicht ums Spielen. Die strukturierte Beschäftigung mit Zukünften hilft, Gegenwärtiges in Frage zu stellen und heute bessere, zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen. KI im Allgemeinen und ChatGPT im Speziellen kann dabei ein Spielkamerad sein – wir werden ihn gerne wieder zu Workshops einladen.
Das brauchst du zum Nachmachen:
👉 ChatGPT / Midjourney
👉 eine in die Zukunft gerichtete Frage
👉 gemeinsam in der Gruppe entwickelte Prompts
👉 vier bis sechs Stunden Zeit
Wir finden: Kongresse sind dazu da, die richtigen Menschen zu den richtigen Themen zusammenzubringen. Doch bei 300 Teilnehmenden ist das manchmal gar nicht so einfach. Also haben wir uns was ausgedacht: Mein Dings, dein Dings.
„Smart Together” – unter dem Motto durften wir in den vergangenen Monaten den Kongress „Digitale Städte, Digitale Regionen“ des Hessischen Ministeriums für Digitalisierung und Innovation konzipieren, organisieren – und auch moderieren und für gute Gespräche sorgen.
Diesmal mit einer Methode, die hier gut funktionierte – aber auch abgewandelt auf andere Konferenzen passt. Mein Digital, dein Digital
So sah das aus:
1. Im Vorfeld der Veranstaltung kuratierten wir mit unseren Auftraggeber*innen neun für die Smart-Region-Community relevante Themen.
2. Zu jedem dieser Themen produzierten wir einen kleinen Sticker, den sich die Teilnehmenden bei der Registrierung auf ihr Namensschild kleben konnten.
3. Während des ersten Teils der Konferenz, werteten wir anhand der entnommenen Sticker aus, wie viele Gruppentische wir pro Thema brauchen.
4. „Alle mit einem blauen Sticker bitte jetzt aufstehen!“ Thema für Thema führten wir die Teilnehmenden mit extra gebastelten Schildern durch die verwinkelte Location zu ihren Thementischen.
5. An jedem Tisch fanden die Teilnehmenden eine simple Moderationsanleitung: „Erzählen Sie reihum von Ihren Projekten! Die Person aus dem Ort mit der niedrigsten Postleitzahl beginnt! Achten Sie darauf, dass alle Personen am Tisch ähnlich lang erzählen!“
Und da saßen sie nun zusammen, die richtigen Menschen im Gespräch zu den richtigen Themen.
Das brauchst du zum Nachmachen:
👉 Sticker / Klebe-Etiketten mit Themen
👉 Einen kleinen Stand am Eingang der Location / an der Garderobe
👉 Thementische mit Gesprächsstarter-Karten
🏃🏽♀️🫸🏼👏🏻🗣️ WALK – STOP – CLAP – NAME
1. Alle Teilnehmenden laufen durch den Raum. Eine Person facilitiert den Energizer. Wenn diese Person „STOP” ruft, bleiben alle stehen. Bei „WALK” laufen alle weiter.
2. In der zweiten Runde werden die Ansagen vertauscht: Bei „WALK” bleiben alle stehen, bei „STOP“ laufen alle weiter.
3. Die ersten beiden Ansagen bleiben vertauscht und es kommen zwei weitere hinzu. Bei „NAME” stellen sich zwei Personen einander mit Namen vor. Bei „CLAP” klatschen alle in die Hände. Alle vier Kommandos sagt der*die Facilitator*in wechselnd an.
4. Nun vertauschen wir auch die letzten beiden Ansagen. Bei „CLAP” vorstellen, bei „NAME” klatschen. Alles wird durcheinander angesagt, alle kommen ins Schwitzen.
5. Zum Ende sagen wir gerne ganz oft hintereinander „NAME NAME NAME NAME NAME” an – und die Teilnehmenden brechen in Beifall aus.
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