The Länd of the Future, Junger Kongress zum Thema Klimaschutz
Für und mit dem Netzwerk Junges Engagement durften wir die Veranstaltung planen und moderieren.
Nachricht, Kommentar, wenn es gut läuft eine multimediale Reportage: Die Vielfalt der journalistischen Formate wird zwar hin und wieder durch einen Snowfall bereichert, einmal etwas ganz anderes zu erdenken – das schaffen nur wenige. In einer Zeit, in der noch immer ermüdend oft entlang des Trägermediums über die Qualität im Journalismus diskutiert wird, schlägt der Urban Journalism vor, „dass Journalismus nicht zwangsläufig an den Bildschirm oder das Papier gebunden sein muss.“
Für unseren Journalismus-Podcast unterdrei haben wir auf der re:publica 2015 Eva Schulz und Mark Heywinkel in ein beinahe ruhiges [Kapitel 4 / Minute 0:40] Eckchen eingeladen und darüber gesprochen, was passiert, wenn der Journalismus auf die Bühne kommt:
[Direkt-Link zum Download der 26 MB großen mp3 oder zum Download der 18 MB großen m4a.]
Im Sommer 2014 haben Rabea Edel, Jens Twiehaus, Eva Schulz und Mark Heywinkel nicht mehr diskutiert, sondern gemacht. Beim ersten Urban Journalism Salon in Berlin trafen Reporter auf ihr Publikum (die komplette Aufzeichnung der Veranstaltung auf Youtube.)
Was muss ein Journalist können, wenn er seinen Beitrag statt auf 120 Zeilen auf ein paar Bretter bringt? Auch wenn beim ersten Mal Thilo Kasper „Kamelle von der Bühne geworfen“ hat [Kapitel 8 / Minute 7:50], müssen nicht alle Rampensäue sein, finden Eva und Mark. Für die nächste Ausgabe wollen sie sich trotzdem mit jenen beraten, die „von Beruf inszenieren“ – nicht unbedingt die Kernkompetenz von Journalisten.
Dennoch: Es geht nicht ums reine Durchchoreografieren, sondern um einen direkten Austausch mit „dem Publikum“, dem mehr sie mehr zutrauen als am Ende einer Podiumsdiskussion zehn Minuten Fragen zu stellen. Da hat es gut gepasst, dass zum Beispiel die Crowdspondents auf der Bühne des ersten Urban Journalism Salons das getan haben, was sie seit 2013 tun: die Crowd einbinden [Kapitel 10 / Minute 11:30].
Als Fingerzeig, wie sich mit Journalismus Geld verdienen lässt, wollen Eva und Mark ihren Urban Journalism Salon nicht verstehen. Auch wenn uns da eine gewisse Parallele zum Musikgeschäft auffiel: Einzelne Lieder (Artikeln) lassen sich schlecht monetarisieren, Konzerte (Urban-Journalism-Veranstaltungen) hingegen recht gut [Kapitel 11 / Minute 14:50].
Wann findet also der nächste Urban Journalism Salon statt? Die Antwort lautet: ja.
Unterstützen lassen sich idealistische Projekte wie dieses ohnehin immer mit Geld [Kapitel 15 / Minute 25:00]. Ansonsten sind alle gefragt, die „gute Geschichten zu erzählen haben“ – und die, da sind wir uns nach diesem Gespräch mit Eva und Mark einmal mehr sicher, sind nicht an Bildschirm oder Papier gebunden.
Über den Autor
Kersten A. Riechers ist richtig gerne quäntchen. Ein Wort, das er sich beim co-Gründen von quäntchen + glück im Jahr 2010 absolut nicht hätte ausdenken können. Sondern das als Selbstbezeichnung im und durch das Team entstanden ist. Mit diesen quäntchen arbeitet Kersten in Workshops und workshoppisierten Events und Prozessen. Am liebsten für Organisationen und Unternehmen, die einen positiven Einfluss auf Klimaschutz und Biodiversität haben – oder haben wollen.
Methodik für Workshops und Prozesse, in denen alle gehört
werden, ohne ständig allen zuhören zu müssen – das ist Kerstens Lieblings-Kurzdefinition von Facilitation.
A propos: Das frühere Leben als (Diplom-Online-)Journalist und die große Liebe zu Sprache und Sprachen führt Kersten seit Jahren auf die hoffentlich bald erfolgreiche Suche nach einem schöneren Wort für Facilitation. Bis dahin sagt der Pasta-Pragmatiker manchmal heimlich Fusilitation und freut sich, dass richtig gute Methodik in Workshops auch ohne große Worte fantastische Ergebnisse bringt.
Kersten lebt in Hamburg, ist aus nostalgischen Gründen auf seiner Darmstädter Festnetznummer erreichbar und fährt mit voller Bahnbegeisterung auch in weit entfernte Orte, um mit anderen quäntchen richtig gute Workshops zu veranstalten.
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