Stadtplanung: Scheitern als Methode
Beim Runden Tisch Nahmobilität setzten wir auf die Pre-Mortem-Methode – und machten eine Straße zum Desaster, bevor sie umgebaut wird.
Ein Projekt mit klarer Ansage
„Ich kann das alles nicht mehr – wenn wir nicht bald Hilfe bekommen, lassen wir es einfach sein.“
Ehrenamtliche leisten Großartiges – meistens nebenher, Nachts um 11 wenn der Alltag geschafft ist. Zwischen Anträgen, Fristen, Formularen bleibt wenig Zeit fürs Herzensthema. Viele wollten nie Vorstand sein, sondern einfach Schwimmkurse geben.
Im Projekt „Verein.fachen“ haben Ehrenamtliche aus dem Landkreis Limburg-Weilburg und dem Vogelsbergkreis gemeinsam mit Eva Clara Tenzler, Dennis Pucher, der Landesstiftung Miteinander in Hessen und uns von quäntchen + glück versucht herauszufinden:
Was sind die größten Stolpersteine?
Was hilft wirklich?
Eine kleine Übersicht, wie viele Themen wir in nur einer der vielen Session sammeln konnten, hab ich hier beispielhaft einmal angehängt. Denn der Bedarf ist groß!
Es wurde offen gesprochen, beraten, ausprobiert – unter den Ehrenamtlichen aber auch mit Expert:innen, die in den Sessions auch super viel lernen konnten.
Die Perspektiven? Die sind nicht nur im Raum geblieben, sondern werden jetzt nach Außen getragen. Die Ergebnisse gehen jetzt z.B. an den Minister für Entbürokratisierung Pentz.
Ein Bot für Vereinsfragen – gebaut mit Ehrenamtlichen
Es war ein ganzer Blumenstrauß an Optionen, Problembeschreibungen und Ideen.
Eine davon: ein KI-Chatbot.
Ein Tool für Vereinsfragen – von Fördermitteln über Steuer bis zur Vorstandsarbeit. Ziel: schnelle, verständliche, niedrigschwellige Hilfe. Auch Nachts um elf, wenn endlich Zeit für Vereinsorga ist.
Für viele war es der erste Kontakt mit KI – der Einstieg gelang, nach anfänglicher Skepsis.
Wichtig dabei: Der Bot wurde mit den Ehrenamtliche selbst gebaut. In kleinen Gruppen, mit echtem Sparring. Sprache und Fragen kamen direkt aus dem Alltag.
Und ja: Der Bot hat ok geliefert. Er ist keine 100%-Lösung, vielleicht eher so eine 50%-Lösung.
Er ist nicht rechtssicher. Er halluziniert, wenn er keine passenden Infos findet. Sonderfälle kann er nicht abbilden. Das Thema Verein ist einfach zu komplex und die KI noch nicht gut genug.
Aber Potential ist da. Bei vielen Fragen erlaubt er einen Zugang zum Thema, eine erste Einschätzung oder Sondierung der Sachlage. Er kann Hinweise liefern auf Themen von denen die Ehrenamtlichen noch gar nicht wissen, das sie sie betreffen. Er kann Recherche Arbeit für z.B. Fördermittel übernehmen, helfen Briefe und Reportings zu schreiben.
Und: Die Teilnehmenden haben sehr klar formuliert, was wie sie sich den Bot wünschen – allen voran: DSGVO-konform, am besten in Deutschland gehostet, transparent & sicher.
Technik ist kein Ersatz – aber ein Anfang
Technik allein entlastet nicht. Der Bot ersetzt keine Menschen, die den Ehrenamtlichen bei ihrem wichtigen Job helfen. Aber als Sofortmaßnahme? Ein Schritt in die richtige Richtung.
Deswegen ist er aber auch nur einen Teil des Blumenstraußes, eine mögliche Lösung die wir weiterreichen wollen.
Der Prototyp ist erst mal fertig. Die Diskussion geht hoffentlich weiter.
Dieser Text wurde erstmals auf Linkedin veröffentlicht am 24. Juli 2025.
Über den Autor
„Selbstständigkeit ist auf Dauer bisschen einsam”, findet Theresa. Und landete mit dieser Erkenntnis und viel Bock auf gemeinsames Lernen, Inspiration und Gemeinschaft direkt in unserem kuscheligen Team. Zum Glück!
Denn Theresa hat nicht nur Bock auf Gemeinschaft, sondern bringt einen Haufen Erfahrung, Wissen und neue Ideen mit.
Nachhaltigkeitsmanagement und Design Thinking sind ihr Hintergrund, in ihrer Selbstständigkeit beriet sie Organisationen zu wirksamer und glücklicher Zusammenarbeit. Klingt wie ein perfect match? Eindeutig!
Bei quäntchen + glück begleitet Theresa mit Energie und Empathie große und kleine Veränderungen und achtet auf die Nachhaltigkeit in allen Bereichen. Nebenbei hebt Theresa übrigens Gewichte – und wir können vermelden: Auch in unseren Projekten stemmt sie ordentlich was (sorry für den Gewichtheberinnen-Joke, Theresa)!
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